Elefantenjagd
Dieser Text befasst sich umfassend mit einer der wichtigsten Fragen der Menschheit: "Wie fängt man einen
Elefanten?"
Erfahrungsgemäß hat jede Berufsgruppe ihre eigene spezielle Methode, Elefanten zu jagen. Deshalb möchten
wir Ihnen im folgenden die interessantesten Jagdmethoden vorstellen.
Mathematiker
Mathematiker jagen Elefanten, indem sie nach Afrika gehen, alles entfernen, was nicht Elefant ist, und ein Element
der Restmenge fangen. Erfahrene
Mathematiker werden zunächst versuchen, die Existenz mindestens eines eindeutigen Elefanten zu beweisen, bevor
sie mit der Methode der gewöhnlichen Mathematiker als untergeordneter Übungsaufgabe fortfahren.
Mathematikprofessoren beweisen die Existenz eines eineindeutigen Elefanten und überlassen dann das Aufspüren
und Einfangen eines tatsächlichen Elefanten ihren Studenten.
Informatiker
Informatiker jagen Elefanten, indem sie den folgenden Algorithmus A ausführen:
1. Gehe nach Afrika
2. Beginne am Kap der guten Hoffnung
3. Durchkreuze Afrika von Süden nach Norden bidirektional in Ost-West-Richtung
4. Für jedes Durchkreuzen tue:
a) Fange jedes Tier, das Du siehst
b) Vergleiche jedes gefangene Tier mit einem als Elefant bekannten Tier
c) Halte an bei Übereinstimmung.
Erfahrene Programmierer verändern den Algorithmus A, indem sie ein als Elefant bekanntes Tier in Kairo plazieren,
damit das Programm auf jeden Fall korrekt beendet wird (terminiert).
Assembler-Programmierer bevorzugen die Ausführung des Algorithmus A auf Händen und Knien.
SQL-Programmierer verwenden folgenden Ausdruck: SELECT Elefant FROM Afrika.
Natural-Programmierer lassen sich von ADABAS einen Elefanten bringen.
Logo-Programmierer reiten durch Afrika auf ihrer Schildkröte.
Cobol-Programmierer tun dies auf einem Dinosaurier.
Basic-Programmierer bevorzugen jedoch einen mit Samt ausgepolsterten Einspänner, bei dem die Bremsen ständig
angezogen sind.
C-Programmierer bestimmen zuerst mit sizeof() die nötige Speichermenge für einen Elefanten, versuchen
diese zu alloziieren, vergessen dabei das Ergebnis abzuprüfen und schießen dann mit wilden Pointern
auf den Elefanten.
C++-Programmierer bestehen darauf, daß der Elefant eine Klasse sei, und somit schließlich seine Fang-Methoden
selbst mitzubringen habe. Und wenn der Elefant Afrika verlassen sollte, dann wird ja automatisch sein Destruktor
ausgelöst.
Pascal-Programmierer markieren zuerst einen Punkt auf der Landkarte, schreiben dann END davor und träumen
davon, daß Nikolaus Wirth von einem Elefanten totgetrampelt wird.
Modula-Programmierer importieren einen Elefanten aus/von einem Zoo.
LISP-Programmierer bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, daß sich der Elefant darin verirrt.
Java-Programmierer erstellen je ein Applet für den Rüssel, die Ohren und den Schwanz und nennen das Ergebnis
einen Javafanten.
HTML-Programmierer erstellen eine frame- und eine non-frame Version von Afrika und legen einen URL für einen
Elefanten an, wenn einer irgendwo mal einen gefangen haben könnte.
Virenprogrammierer jagen Elefanten, indem Sie eine Maus ans Kap der guten Hoffnung schicken und in Kairo auf die
in Panik geratene Herde warten.
UNIX-Administratoren jagen Elefanten, indem sie den Busch katalogisieren und über nfs nach /dev/afrika einbinden.
MVS-Operatoren jagen Elefanten nur, wenn ihnen jemand einen Job und ein Formular dafür zur Verfügung
stellt und das Fach groß genug für den Output-Elefanten ist.
WindowsNT Programmierer schießen mit völlig ungeeigneten Gewehren in die völlig falsche Richtung
und erklären dann, daß es ein Fehler am Elefanten sein muß.
Windows95 Programmierer tun dasselbe, nur mit Pfeil und Bogen. Microsoft kauft einen Elefanten aus dem Zoo in Seattle,
kopiert ihn massenhaft, redet aller Welt ein, daß jeder einen bräuchte, daß dieser die ideale
Ergänzung zu MS-Office sei und exportiert 14 Mio. Stück nach Afrika.
SAP-Systemingenieure erklären das erstbeste Tier zu einem Elefanten und passen Ihre Vorstellungen eines Elefanten
an dieses Tier an.
Sonstige
Ingenieure jagen Elefanten, indem sie nach Afrika gehen, jedes graue Tier fangen, das ihnen über den Weg läuft,
und es Elefant nennen, wenn das Gewicht weniger als 15% von dem eines vorher gefangenen Elefanten abweicht.
Wirtschaftswissenschaftler jagen keine Elefanten. Aber sie sind fest davon überzeugt, daß Elefanten
sich selbst stellen würden, wenn man ihnen nur genug dafür bezahlt.
Statistiker jagen das erste Tier, das sie sehen, n-mal und nennen es dann Elefant.
Unternehmensberater jagen keine Elefanten. Und viele haben noch niemals überhaupt irgend etwas gejagt. Aber
man kann sie stundenweise engagieren, um sich gute Ratschläge geben zu lassen.
Systemanalytiker wären theoretisch in der Lage, die Korrelation zwischen Hutgröße und Trefferquote
bei der Elefantenjagd zu bestimmen, wenn ihnen nur jemand sagen würde, was ein Elefant ist.
Vertriebsbeauftragte jagen keine Elefanten. Stattdessen verbringen sie ihre Zeit damit, Elefanten zu verkaufen,
die noch nicht gefangen wurden, und versprechen Liefertermine, die mindestens eine Woche vor Eröffnung der
Jagdsaison liegen.
Software-VBs verschicken das erste graue Tier, das sie fangen können, per UPS und legen eine Rechnung über
einen Elefanten bei.
Gerissene Software-VBs arbeiten im Grunde ähnlich, verschicken aber nach einer Woche Briefe, in denen sie
ein Upgrade auf indische Elefanten anbieten.
Hardware-VBs fangen ein paar Kaninchen, malen sie grau an und verkaufen sie als Schreibtischelefanten mit dem Hinweis,
die Baugröße ihrer Produkte mit denen der Konkurrenz zu vergleichen, da die Miniaturisierung große
Fortschritte gemacht habe.
Führungskräfte jagen Elefanten, indem sie solange Meetings abhalten, bis der Elefant sich erledigt hat.
Ostfriesen muß man es nur richtig erklären, dann schaffen sie es auch.